Oris wird von Paul Cattin und Georges Christian im Schweizer Städtchen Hölstein gegründet. Sie kaufen die kürzlich geschlossene Uhrenfabrik Lohner & Co. und schliessen am 1. Juni 1904 einen Vertrag mit dem Gemeindepräsidenten. Die Firma bekommt den Namen eines nahen Baches: Oris.
1911
Oris ist mit mehr als 300 Beschäftigten zum grössten Arbeitgeber Hölsteins geworden. Um weitere Uhrmacher anzulocken, baut die Firma Werkswohnungen. Bald betreibt Oris Werke in Hölstein (1904), Holderbank (1906), Como (1908), Courgenay (1916), Herbetswil (1925) und Ziefen (1925).
Der Firmenmitgründer Georges Christian verstirbt, und Jacques-David LeCoultre wird Präsident des Verwaltungsrates. Jacques-David LeCoultre war Antoine LeCoultres Enkel und ist der Mann, der 1937 zusammen mit Edmond Jaeger die Uhrenmanufaktur Jaeger-LeCoultre gründet.
Nach dem Ableben von Georges Christian im Jahr zuvor wird dessen Schwiegersohn Oscar Herzog Generaldirektor, eine Position, die er 43 Jahre lang innehaben wird. Oscar Herzog führt Oris von 1928 bis 1971 durch die vielen Hochs und Tiefs der Uhrenindustrie des 20. Jahrhunderts.
Oscar Herzog, Generaldirektor von Oris, will ab 1934 die Qualität der Produkte steigern, doch seine Absichten werden durch das sogenannte „Uhrenstatut“ torpediert, das die Einführung neuer Technologien in der Branche behindert. Die Oris-Uhrwerke mit Stiftanker-Hemmungen gelten als weniger präzise als die Ankerhemmungen der Mitbewerber, die diese noch vor Inkrafttreten des Statuts übernommen haben.
Als komplette Manufaktur produziert Oris auch ihre eigenen Uhrwerks-Hemmungen. Die Firma beschäftigt viele hoch talentierte Uhrmacher und wird zu einem der ersten Arbeitgeber, der Männern und Frauen Chancengleichheit bietet.
Oris präsentiert die erste Uhr für Piloten, die mit einer auffallend grossen Krone und einem Zeigerdatum (Pointer Date) ausgestattet ist. Die Kollektion ist nach der übergrossen Krone benannt, die es den Piloten erleichtert, die Uhr mit Lederhandschuhen einzustellen.
Im 2. Weltkrieg schrumpft die Oris Distribution ausserhalb der Schweiz deutlich. Um die Geschäfte am Laufen zu halten, beginnt die Firma mit der Herstellung von Weckern. 1949 wird das berühmte Modell mit Acht-Tage-Gangreserve lanciert.
Während des 2. Weltkriegs ist die Oris Jahresproduktion auf 200’000 Uhren beschränkt. Oris hält die Geschäfte mit der Herstellung von Weckern am Laufen, darunter das legendäre Modell mit 8-Tage-Gangreserve, das Ende der 1940er Jahre lanciert wird.
Oscar Herzog engagiert den Rechtsanwalt Dr. Rolf Portmann. Zehn Jahre lang kämpft er gegen das Uhrenstatut, das Oris an der Verwendung von Ankerhemmungen hindert. 1966 erreicht er endlich sein Ziel und schreibt damit Schweizer Uhrengeschichte.
Das Uhrenstatut hat Oris bis 1966 mehr als 30 Jahre lang davon abgehalten, neue Technologien einzuführen. 1968 präsentiert die Firma das Kaliber 652 (in dem eine überragende Ankerhemmung tickt). Es bekommt vom Observatoire Astronomique et Chronométrique das Chronometer-Zertifikat.
Ende der 60er Jahre gehört Oris zu den zehn grössten Uhrenherstellern der Welt: 800 Mitarbeitende produzieren 1,2 Millionen Armbanduhren und Wecker im Jahr. Oris entwickelt eigene Maschinen und Werkzeugsätze und betreibt ein Ausbildungsprogramm, das jährlich 40 Ingenieure und Uhrmacher durchlauf
1970 wird Oris Teil der ASUAG, aus der später die Swatch Group entsteht. Die Schweizer Uhrenindustrie wird gerade von der Quarzkrise gebeutelt. Oris macht ein schwieriges Jahrzehnt durch und die Mitarbeiterzahl schrumpft von 900 auf wenige Dutzend.
Nach dem Niedergang wagen Dr. Rolf Portmann und Ulrich W. Herzog ein Management-Buyout. Schon kurz nach Gründung der neuen Oris AG fassen sie den mutigen Beschluss, auf die Quarztechnologie zu verzichten und ausschliesslich mechanische Uhren herzustellen. Die Unabhängigkeit ist wiederhergestellt
Die Oris Strategie, ausschliesslich mechanische Uhren herzustellen, wird 1991 mit der Lancierung des äusserst erfolgreichen Kalibers 581 untermauert. Es ist das komplizierteste Oris Kaliber seiner Zeit und besitzt ein Mondphasenmodul, das im eigenen Haus von Oris Uhrmachern entwickelt wurde.
Oris führt den bahnbrechenden Worldtimer ein: eine Uhr mit patentierter Zeitzonenmechanik, dank der die Ortszeit mit Drückern auf beiden Seiten des Gehäuses in Einstundenschritten vor- oder zurückgestellt werden kann. Bei Überschreitung von Mitternacht wird auch das Datum korrigiert.
2002 wird der Rote Rotor zum eingetragenen Warenzeichen von Oris. Er symbolisiert die Oris Philosophie: die Herstellung von hochwertigen mechanischen Swiss Made Uhren mit praktischen Alltagsfunktionen zu vernünftigen Preisen.
2003 geht Oris eine Partnerschaft mit dem Williams-Formel-1-Team ein und bringt die ersten entsprechend gestalteten Uhren heraus. Es ist der Beginn einer Zusammenarbeit, aus der zahlreiche Innovationen hervorgehen. 2015 wird die Oris-Williams-Kollektion als erste ihrer Art auf den Markt gebracht.
Zum Hundertjährigen lanciert Oris die Oris Centennial Set 1904 Limited Edition. Sie enthält eine Artelier Worldtimer in Edelstahl und einen Acht-Tage-Wecker, der als historischen Designlegende von Oris gilt. Sie ist auf 1904 einzeln nummerierte Zeitmesser limitiert.
Oris entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Markenbotschafter und Berufstaucher Roman Frischknecht die ProDiver, eine Taucheruhr, die mit dem patentierten Rotation-Safety-System ausgestattet ist. Es verriegelt die einseitig drehbare Lünette, um versehentliches Verstellen unter Wasser zu verhindern
Die patentierte Oris Aquis Depth Gauge löst das Problem eines Tiefenmessers in einer mechanischen Uhr. Das Wasser wird unter Druck durch ein Löchlein bei 12 Uhr in eine Rinne gepresst und erzeugt eine Wassermarke, die der Anzeige eines Tiefenmessers entspricht.
Oris feiert den 110. Geburtstag mit dem ersten Manufakturwerk seit 35 Jahren. Das Kaliber 110 ist ein mit effizienten Herstellungstechniken produziertes Handaufzugswerk mit einer einzigartigen Kombination von Komplikationen, einer 10-Tages-Gangreserve und einer nichtlinearen Gangreserveanzeige.
Mehr als 75 Jahre nach der ersten Oris Fliegeruhr kann die Marke die innovativste Fliegeruhr der Firmengeschichte ankündigen – die Oris Big Crown ProPilot Altimeter, die erste mechanische automatische Uhr der Welt mit mechanischem Höhenmesser.
Oris ist noch immer unabhängig und legt seine Zukunft in die Hände der nächsten Generation von Führungskräften, den Co-CEOs Rolf Studer und Claudine Gertiser-Herzog.
2016
Oris kündigt mit dem "Maison Oris" seine erste Boutique in der Schweiz an. Die neue Boutique wird in Zusammenarbeit mit dem renommierten Juwelier Seiler betrieben und bietet Oris-Kunden ein unvergleichliches Erlebnis des Unternehmens und seiner Uhren.
2018
Oris führt eine neue Markenidentität ein, um die Geschichte und subtile Modernität seiner Uhrmacherphilosophie zu erfassen. Das neue Logo feiert das Gründungsjahr 1904 von Oris und seinen Standort im Schweizer Dorf Hölstein, eingebettet in das schöne Waldenburgertal.
2019
Oris stellt die Big Crown ProPilot X Caliber 115 vor – ein Meilenstein. Die Uhr hat ein skelettiertes Uhrwerk, zehn Tage Gangreserve und die patentierte nichtlineare Gangreserveanzeige. Ihre moderne Form steht als Symbol für das langfristige Engagement von Oris für die mechanische Uhrmacherei.
2020
Mit der Lancierung des automatischen Calibre 400 festigt Oris seinen Status als Entwickler innovativer Hochleistungs-Manufakturkaliber. Wirkungsvoller Magnetschutz, fünf Tage Gangreserve und eine zehnjährige Garantie setzen neue Standards für die Schweizer Uhrenindustrie.
2022
Unser erster Nachhaltigkeitsbericht ist ein grosser Schritt in Richtung einer besseren Zukunft. Er erläutert, wie wir klimaneutral geworden sind, wie wir unseren CO2-Fussabdruck reduzieren und was wir tun, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Und das ist erst der Anfang.
2023
Mit einer außergewöhnlichen Edition der ProPilot X Calibre 400 führen Oris und Kermit der Frosch von Disneys Muppets gemeinsam den “Kermit Day” ein.